Diesen Sommer war ich mit
meiner Familie für drei Wochen Segeln auf der Ostsee. Dadurch, dass es kein
Eisenbahn-Urlaub war habe ich natürlich nicht jeden Tag einen Zug fotografiert.
Deswegen habe ich nur die Tage in meinem Reisebericht beschrieben, an denen ich
auch einen Zug fotografiert habe. Ansonsten habe ich „Keine Eisenbahn“
geschrieben. Bilder die ich nicht direkt im Beitrag zeigen wollte oder nicht
zum Thema passen, aber trotzdem ganz interesant sind, habe ich als Link in die
jeweiligen Textstellen eingefügt. Links sind grün hinterlegt. Eine genaue
Reiseroute gab es nicht. Nachträglich habe ich aber eine Karte erstellt, auf der
die Route, die wir in drei Wochen gefahren sind eingezeichnet ist.
Samstag, 8. August
2009: Hals – Læsø.
Keine Eisenbahn.
Sonntag, 9. August 2009: Læsø
– Göteborg.
Keine Eisenbahn.
Montag, 10. August 2009: Göteborg.
Für
heute sollte es in die Innenstadt von Göteborg gehen. Sehr schön war schon mal,
dass in der Nähe unseres Hafens, der sich Långedrag nannte eine Straßenbahnstation befand. Noch
überraschender war, dass dort alle 5-10min ein Zug hielt, wobei diese Linie
eigentlich durch eine Gegend führt die den Anschein machte, dass die Leute nicht
unbedingt eine Straßenbahn brauchen. Später stellte sich raus, dass sie hauptsächlich Bewohner von den Fähren
der vorgelagerten Inseln nach Göteborg brachte. Nach einem Stadtbummel und
einer kleinen Hafen- und Kanalrundfahrt war dann endlich die Bahn dran. Auf
Grund von Zeitmangel war keine Zeit, um sich außerhalb der Stadt geeignete
Fotopunkte zu suchen. Darum wurde Göteborg Centralstation besucht. Ein sehr
schöner Bahnhof mit einem netten Cafe, einer SJ Lounge, vielen kleinen Läden in
der Bahnhofshalle und natürlich einem großen Fahrkartenschalter. Dieser
Fahrkartenschalter war aber für die dort anströmende Masse nicht
wirklich geeignet groß und war hoffnungslos überfüllt. Selbst das Fahrpläne
besorgen fiel nicht leicht in der Menschenmenge. Irgendwie habe ich dann aber
doch noch alles gefunden was ich brauchte und konnte mich auf den Weg zu den
Bahnsteigen machen. Dort standen neben mehreren X14 und X50 einige schwarze
Rc´s mit IC´s zu denen sich später dann auch noch eine blaue Rc mit einem IC
aus Stockholm gesellte. Auch wenn sich die Bahnsteige nicht wirklich als
fotogen bewiesen fotografierte ich alle Loks einmal ab, schließlich freute ich
mich schon seit einem Jahr auf die Loks. Ob sich bei der Umlackierung in
Schwarz etwas zum Vorjahr geändert hat kann ich nichts sagen, außer das die
Schwarzen klar in der Überzahl waren(sechs Schwarze und eine Blaue). Außerdem
wurde noch der Veolia-Nachtzug von Göteborg über Stockholm nach Narvik bereitgestellt
an dem die Hectorrail 241.009 hing.
Zusätzlich kam auch noch ein X2000 aus Stockholm eingefahren. Im
Gegensatz zu 401 und Co ist der optisch wesentlich ansprechender. Am späten
Nachmittag widmete ich mich dann noch der Straßenbahn, obwohl Straßenbahnen
eigentlich überhaupt nicht mein Ding sind. Alles in einem bot sich der
Bahnverkehr in Göteborg bunter als ich erwartet hatte. Ziel war es eigentlich
einen mit Rc bespannten Güterzug bekommen, aber das konnte den Umständen
entsprechend ja nichts werden. Aber es sollte ja an der schwedischen Westküste
zuerst nach Norden und dann nach Süden entlang gehen und da war ich eigentlich
ganz zuversichtlich, dass das noch klappen wird. Nächstes Ziel war Stenungssund.
Rc
1402 fährt mit einem IC aus Stockholm in den Bahnhof Göteborg C ein.
Dienstag,11. und Mittwoch, 12. August 2009: Stenungssund –
Ljungskile.
Dank
gutem Wind kamen wir zügig nach Stenungssund und erreichten den Hafen gegen 17
Uhr. Stenungssund stellte sich aber als alles andere als fotografenfreundlich
raus. Außer zwei großen Raffinerien mit Bahnanschluss sah es dort auch nicht so
aus, als ob dort viel Güterverkehr herrscht. Im Hafen gab’s dann auch kein WLAN,
um den Daglig Grafen zu durchsuchen. Letztendlich habe ich dann nur noch einen
X50 bei der Einfahrt in den Bahnhof fotografiert und bin wieder gegangen. Der
Grill wartete bereits. Am nächsten Morgen probierte ich es noch mal eine
geeignete Stelle zu finden und bin dabei im Gegensatz zu gestern mal in
Südrichtung an der Strecke entlang gegangen. Doch zuerst entdeckte ich eine T44,
kalt im Bahnhof, auf dem Abstellgleis die am Tag zuvor noch nicht da war, also
konnte man davon ausgehen, dass da heute vielleicht ein Güterzug mit Wagen für
die örtliche Industrie kommt. Da kam dann auch in dem Moment als ich hinter
einem dicken Busch war eine Rc mit Güterzug um die Kurve. Hmmm, was soll’s,
vielleicht kommt die ja noch mal mit samt Zug zurück. Knapp eine Stunde später
kam sie dann auch zurück, allerdings ohne Zug. Ein Foto wollte ich dann auch
nicht machen. Danach ging es wieder zurück zum Schiff. Nächster Hafen sollte
Ljungskile sein. Unterwegs fuhren wir an einer unglaublichen Landschaft vorbei.
Überwiegend waren es karge Felsen auf denen außer ein paar Büschen immer wieder
nur ein oder zwei kleine Häuschen standen. Trotz dessen war es sehr schön es
sich anzusehen, obwohl es dort kaum etwas spannendes außer den Schären, also
den kleinen felsigen Inseln, gab. Ljungskile selbst ist eine kleine Stadt in
einem abseits gelegenem Fjord in Mitten von Bergen und liegt ebenfalls an der
selben Strecke wie Stenungssund, der Bohusbaner. Touristen zieht es eher
weniger an, trotz der Lage an der E6. Zuerst kam noch Besuch von Verwandten die
in der Nähe ein Ferienhaus hatten. Kurz noch zum örtlichen Supermark einer
bekannten schwedischen Supermarktkette und danach mal die Gegend ausgeguckt, um
nach etwas passendem zu suchen. Als erstes wollte ich mal bei der Nordausfahrt
des kleinen Bahnhofs gucken. Dort verschwand die Bahn ca. 100m in einem Tunnel.
Leider war die Sonne schon zu weit rum. Dafür hatte man von der anderen Seite
wenigstens kleine Teile des Berghangs mit einigen kleinen Häuschen drauf. Als nächstes
sollte der X50 von Västtrafiken nach Uddevalla ausfahren. Also würde es nur ein
Nachschuss werden. Doch der Triebwagen fuhr und fuhr nicht ab. Als es dann auch
aus der Tunnelausfahrt anfing zu rattern war klar warum. Und da kam dann eine
Rc mit samt Güterzug im richtigen Licht, auf einer Strecke auf der ich sie am
wenigsten erwartet hätte. So hatte ich sie endlich im Kasten. Zwar nicht
unbedingt so wie ich es mir vorgestellt hatte, aber irgendwie fand ich es im
Nachhinein ganz nett.
Rm
1261 zieht einen Güterzug durch den Bahnhof Ljungskile.
Danach
bin ich dann weiter entlang der Strecke Richtung Uddevalla gegangen. Wie
praktisch das die Straße direkt neben der Strecke verläuft. Problematisch war
nur das ich die ganze zeit auf der Falschen Seite, sprich auf der
Sonnenabgewandten Seite lief. Nach 2 Km entlang der Strecke tauchte dann auch
ein unbeschrankter Bahnübergang auf, über den man auf eine Wiese gelangte. Kurz
dahinter bog die Strecke langsam ab und es waren auch keine Bäume im Weg. Also,
ganz gute Bedingungen für ein Foto. Relativ zügig kam dann auch ein Regina, ähh
ich meine ein X50 aus dem Wald und danach nur noch ein weiterer aus der
Gegenrichtung.
Ein
X50 3265 auf der Fahrt nach Göteborg durch eine Kurve bei Ljungskile.
Alles
in einem hat sich Ljungskile schon jetzt mehr gelohnt als Göteborg und
Stenungssund zusammen. Allein schon wegen meinem ersten Güterzug ;-).
Donnerstag, 13. August 2009: Ljungskile – Möllesund.
Keine
Eisenbahn.
Freitag, 14. August 2009: Möllesund – Styrsö.
Keine
Eisenbahn.
Samstag, 15. August 2009: Styrsö – Vrångö
Keine
Eisenbahn.
Sonntag, 16. August 2009: Vrångö.
Keine
Eisenbahn.
Montag, 17. August 2009:
Vrångö – Bua Hamn.
Keine
Eisenbahn.
Dienstag, 18. August
2009: Bua Hamn.
Internet
gab’s in diesem Hafen nicht. Ehrlich gesagt habe ich das auch nicht erwartet.
Der Ort Bua Hamn selbst hat keinen Bahnhof. Dafür führt aber die Strecke
Göteborg – Malmö durch den Ort Varöbacka, der nur 5 Km von Bua Hamn entfernt
liegt. Dort angekommen verbrachte ich erst mal eine gute halbe Stunde damit
eine Stelle zu finden die nicht von lauter Bäumen oder Büschen dicht gewachsen
war. In der Zeit verpasste ich dann auch sofort einen TGOJ Containerzug nach
Göteborg. Fündig bin ich auf einem Feld kurz hinter dem Ort geworden.
Eigentlich hatte ich gehofft ein paar Güterzüge im richtigen Licht zu
erwischen. Daraus wurde aber nichts. Die ersten beiden kamen aus dem Gegenlicht
und wurden mehr oder weniger als Notschuss festgehalten. So musste ich mich
notgedrungen mit einem Haufen dieser langweiligen Öresundzüge zufrieden geben.
Selbst die IC werden mittlerweile mit diesen Triebwagen gefahren. Zwischendurch
kam auch noch eine X2000 von Kopenhagen nach Göteborg durch.
Ein
unbekannter Öresundtåg bei Varöbacka.
Nach
gut zwei Stunden auf dem Feld hatte ich dann erst mal genug Bilder von dieser
Stelle und bin noch mal ca. 2 Km Richtung Süden an der Strecke entlang
gegangen. In einer langgezogenen Kurve gab es dann noch ein ganz nettes Motiv
mit einigen Kühen vor dem Zug.
Umgesetzt wurde es allerdings wieder nur mit den Öresundzügen. Als ich dann
nach Hause gehen wollte und schon ein gutes Stück von der Strecke entfernt war
und quasi noch den „letzten Blick“ auf die Strecke werfen wollte sah ich im
Augenwinkel schon etwas grünes durch die Kurve fahren. Als ich mich dann
umgedreht hatte fuhr im besten Abendlicht eine Green Cargo Rc mit einem
Gemischten Güterzug durch die Kurve. Schön ärgerlich. Insgesamt kamen also vier
Güterzüge von denen ich zwei verpasst hatte und zwei nur als Notschuss
aufnehmen konnte. Voller Erfolg ist was anderes.
Am
anderen Ende von Varöbacka entschwindet ein Öresundtåg nach Göteborg.
Mittwoch, 19. August 2009: Bua Hamn –
Torekov.
Keine
Eisenbahn.
Donnerstag, 20 und Freitag, 21. August
und 2009: Torekov – Hundestedt –
Sjaellands Odde
Von
Torekov kamen wir spät Abends in Hundestedt an. In Hundestedt gab’s dann
endlich wieder eine Eisenbahn. Zwar nur die Strecke Hundestedt – Hillerød, die
in fester Hand von Lint Triebwagen der Lokalbanen ist. Abends wurde nur ein
kleiner Besuch der Abstellanlage abgestattet und ein mehr oder weniger
Notschuss auf einen Lint gemacht. Am nächsten Morgen bin ich dann ein wenig an
der Strecke in Richtung Hillerød gegangen. Kurz hinter dem Ortsausgang von
Hundestedt war dann ein einigermaßen von Büschen befreites Stück Strecke. Von
der Hauptstraße konnte man so gut über ein gemähtes Getreidefeld fotografieren.
Das Wetter war Grotten schlecht und zu allem Überfluss habe ich irgendwie die
Entfernung falsch eingeschätzt. So reichten nicht mal die 55mm von meinem
18-55mm Objektiv aus. Mit Tele hätte es besser ausgesehen. Auf einen weiteren
Zug wollte ich dann nicht warten. Bei Wolken bedecktem Himmel, ohne Hoffnung auf nur ein kleines
Wolkenloch, machte es keinen Spaß zu warten. Erst recht nicht wenn nur ein Licht
kommen würde. Auf dem Rückweg merkte ich dann das ich gerade mal 5 Minuten
hätte warten müssen und es wäre ein Zug gekommen. Aber ob ich selbst die 5
Minuten investiert hätte, wusste ich auch nicht wirklich.
Drei
abgestellte Lint der Lokalbanen sonnen sich in der Abendsonne.
Samstag, 22 August 2009: Sjaellands Odde – Langør.
Keine
Eisenbahn.
Sonntag, 23 August 2009: Langør – Tunø.
Keine
Eisenbahn.
Montag, 24 August 2009: Tunø – Brejning.
Brejning
kannte ich bereits vom Vorjahr. So wusste ich auch das ich dort kostenlos
Fahrräder mieten kann (eigentlich kann man sie sich einfach nehmen und abhauen)
und es Internet gibt. Nach der Ankunft im Hafen holte ich mir sofort ein
Fahrrad und fuhr los. Einen besonders verkehrstauglichen Eindruck machte das
Fahrrad nicht. Eine Handbremse war gar nicht erst vorhanden, die
Rücktrittbremse hatte auch schon bessere Tage und Licht hatte es auch nicht.
Ich gab dem Fahrrad auf dem Weg aus Langeweile, da es relativ schlecht gelb
überlackiert war, den Namen „Yellow Arrow“. Dadurch bekam dieser Schrotthaufen
wenigstens ein bisschen Ehre. Dabei der einzigen möglichen Fotostelle die ich
in Brejning kannte das Licht abends falsch stand fuhr ich gleich durch bis
Børkop, dort kannte ich noch einen Hügel von dem man ab 14 Uhr bis zum
Sonnenuntergang gut Fotografieren konnte. Dort angekommen, kam sofort ein
MR um die Kurve. Aber kurz nach dem Moment ich dem ich abgedrückt hatte, viel
mir ein, dass mein Speicherchip ja noch im Lap Top steckte. Also wieder auf
meinem „Yellow Arrow“ und wieder zurück zum Hafen, um den Speicherchip zu holen und
dann wieder nach Børkop. Nach einer Stunde stand ich dann endlich wieder auf
meinem Hügel. In der Zwischenzeit kam übrigens eine Werbe-Gumminase vorbei, die
Werbung für den Umweltschutz bei der DSB macht. Die Sonne stand in einem 90°
Winkel zu Strecke. Auf Grund, dass ich dann auch noch auf der Innenseite der
Kurve stand hatte man also zu beiden Seiten einen Schatten auf der Front. Nach
mehreren Gumminasen(MF oder IC3) und ein paar MR kamen dann sogar einer MZ VI
mit einem Containerzug aus Århus vorbei.
Eine
MZ IV zieht einen Containerzug zur deutsch-dänischen Grenze.
Nach
dem ersten Erfolgserlebnis bin ich dann ein bisschen weiter an der Strecke
entlang in Richtung Fredericia gefahren. Nach nicht all zu langer Fahrt habe
ich dann ein kleines Stück freie Strecke direkt am Ende einer Kurve gefunden.
Die Sonne war leider auch hier schon ein ganzes Stück zu weite rum gewandert
für ein perfekt ausgeleuchtetes Foto. Trotzdem wartete ich ein bisschen. Ca.
20min später kam dann sogar noch eine Werbe-Gumminase mit der gleichen Werbung
vorbei. Leider wurde es nur ein Nachschuss. Außerdem konnte ich auch ein ganz
nettes Bild von einem normalen MF machen.
MF
5003 ist solo unterwegs in Richtung Fredericia.
Auf
dem Weg zurück kam ich dann noch mal an dem Hügel vorbei auf dem ich vorher
schon stand. Die Sonne war bereits hinter den Bäumen verschwunden. Aus Richtung
Vejle hörte man dann ein verdächtiges Grummeln. In dem Moment kam dann auch
schon eine MZ VI mit noch einem Güterzug aus Århus vorbei. Als der Zug dann
wieder verschunden war Grummelte es aus Richtung Fredericia und es kam eine
Nohab Lz. Bei dem licht hat es sich dann aber nicht wirklich gelohnt die Kamera
raus zu holen.
Dienstag,
25 August 2009: Brejning – Arøsund.
Keine
Eisenbahn.
Mittwoch,
26 August 2009: Arøsund – Dyvig.
Keine
Eisenbahn.
Donnerstag,
27 August 2009: Dyvig – Augustenborg.
Keine
Eisenbahn und Ende des Urlaubs.